Curriculum
Der Weltverband WorldSkate stellt das oberste Regelwerk auf. Die kontinentalen Verbände ergänzen dieses für die Durchführung der Kontinentalmeisterschaften. Die nationalen Verbände leiten daraus ihre eigenen Wettkampfordnungen ab. Im Folgenden wird die Struktur und die wichtigsten Teile der Wettkampfordnung (WKO) des DRIV erläutert. Neben der WKO existieren weitere Regelwerke und Durchführungsordnungen.
Die Inhalte der WKO sollen den jungen Sportlern bereits im Training vermittelt werden. Was in Wettkämpfen erlaubt ist und was nicht, kann spielerisch in die Übungseinheiten integriert werden. Ebenso ist es sinnvoll, Eltern und Betreuer mit den Regelungen vertraut zu machen.
Die Wettkampfordnung des DRIV ist in fünf Abschnitte gegliedert:
Abschnitt A – Allgemeine Regelungen: Lizenzierung, Startberechtigung, Kooperation von Vereinen, Vereinswechsel
Abschnitt B – Regelungen zum Wettkampfgericht: Aufgaben, Zusammensetzung bei Bahn- oder Straßenwettkämpfen, Verhaltensregeln für Schiedsrichter, Sanktionen
Abschnitt C – Regelungen zu den Wettkämpfen: Wettkampfstätten, Wettkampfklassen, Altersklassen, Wettkampfstrecken, Wettkampfveranstaltungen
Abschnitt D – Technische Regeln: Läufe und Sanktionen gegen Athleten
Abschnitt E – Deutsche Meisterschaften
Die WKO ergänzt die internationale Wettkampfordnung (Speed Technical Commission General Rulebook, WS-STC) und regelt alle Inline-Speedskating-Wettkämpfe des DRIV.
Lizenzierung und Sportpass
Teilnahme an Meisterschaften erfordert eine Lizenz, eingetragen in der DRIV-Datenbank.
Sportler unter 18 Jahren müssen jährlich eine sportmedizinische Grunduntersuchung nachweisen.
Bei Sportlern über 18 Jahren gilt dies für die Erstausstellung.
Mit dem Lizenzantrag sind weitere Dokumente einzureichen (u. a. Doping-Erklärung, Ehrenkodex).
Innerhalb eines Sportjahres darf ein Sportler nur für den eingetragenen Verein starten.
Vereinswechsel: schriftliche Mitteilung erforderlich, regulär zum Jahreswechsel; unterjährig möglich mit Zustimmung beider Vereine.
Anti-Doping-Bestimmungen Die WKO verweist auf die Anti-Doping-Ordnung des DRIV (DRIV-ADO) sowie auf:
die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA),
die World Anti-Doping Agency (WADA),
den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB),
das Bundesministerium des Inneren (BMI).
Ein Inline-Speedskating-Wettkampf wird durch mehrere Schiedsrichter geleitet. Sie sind verantwortlich für die Einhaltung der WKO und die Richtigkeit der Ergebnisse.
Zusammensetzung des Wettkampfgerichts:
Oberschiedsrichter
Assistenten
Sekretäre
Starter
Videoschiedsrichter
Bahnrichter
Rundenzähler
Zielrichter
Sprecher
Wettkampfbüro
Zeitnahme
Zusätzlich sind Verhaltensregeln für Schiedsrichter sowie mögliche Sanktionen festgelegt.
Wettkampfstätten
Wettkämpfe können auf Bahnen oder Straßen stattfinden.
Bahnen: zwei gleich lange Geraden und zwei symmetrische Kurven.
Straßen: Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Kursen.
Straßenrundkurs: 350–500 m Länge.
Marathonkurs: mindestens 3 km Länge.
Wettkampfrichtung: bei Bahnrennen und geschlossenen Straßenkursen gegen den Uhrzeigersinn.
Wettkampfklassen
Getrennte Wettkämpfe und Wertungen für weibliche und männliche Sportler.
Maßgeblich ist das erreichte Alter am 31.12. des Wettkampfjahres.
Nachwuchsklassen umfassen jeweils zwei Jahrgänge.
Orientierung an den internationalen Bezeichnungen des Weltverbands:
Schüler D, C, B, A
Kadetten
Jugend (Youth)
Junioren
Aktive (ab 19 Jahren, international: Seniors)
Masters (ab 30 Jahren)
Die Streckenlängen im Inline-Speedskating reichen von 30 Metern bis zu Langstrecken über 80 Kilometern. Für die jüngeren Altersklassen sind die maximalen Streckenlängen strikt vorgegeben. In der Wettkampfordnung (WKO) sind alle von der internationalen Ordnung (WS-STC) abweichenden Strecken aufgelistet.
Die maximalen Streckenlängen sind nach Altersklassen definiert.
In den Schülerklassen dürfen sie bis zum 1,5-fachen der Standardlänge betragen.
Zusätzlich ist Parcours als eigene Disziplin aufgeführt.
Die WKO unterscheidet zwischen nationalen und regionalen Veranstaltungen:
Nationale Ebene
Deutsche Meisterschaften
Süd- und Norddeutsche Meisterschaften
Rennen der obersten deutschen Rennserie
Internationale Länderwettkämpfe
Regionale Ebene
Ländermeisterschaften
Ländervergleichswettkämpfe
Talentsichtungswettkämpfe
Regiocups
Für diese Wettkämpfe regelt die WKO:
Inhalte der Ausschreibungen
Teilnahmeberechtigung
Meldung, Verlegung und Absage
Startgebühren
Melde- und Ergebnislisten
Darüber hinaus werden Einsprüche und Proteste sowie das Verhalten von Läufern und Betreuern geregelt. Hier ist auch die absolute Helmpflicht festgeschrieben sowie das Verhalten bei Siegerehrungen.
Die häufigste Wettkampfform sind Zeitläufe über eine definierte Distanz, die in kürzest möglicher Zeit absolviert wird. Es gibt Einzelläufe und Teamläufe. Die Rennformen gliedern sich in Sprint- und Langstreckenrennen:
Sprint
100 m
200 m Sprintverfolgung
100 m +D (Schüler B), 300 m +D (Schüler A)
500 m +D, 1.000 m
Langstrecke
Ausscheidungsläufe (Elimination)
Punkteläufe (Points)
Kombinierte Punkte-/Ausscheidungsläufe (Points-Elimination)
Weitere Disziplinen
Parcours
Verfolgungsläufe
Staffelläufe
Bei großen Teilnehmerfeldern werden Qualifikationsläufe durchgeführt, deren Modi je nach Rennform variieren.
Exkurs „plus D“: In einem 200-m-Oval liegt die Ziellinie am Ende einer Geraden. Damit würde die Startlinie für Strecken mit ungeraden Hundertern direkt am Kurveneingang liegen. Um dies zu vermeiden, wird der Start zurück in die Mitte der Geraden oder dahinter verlegt – daher „plus D“.
Verbot des Verlassens der Rennstrecke während des Rennens
Erlaubtes Verlassen der Strecke nur ohne Behinderung anderer Läufer
Gebot der geraden Linie beim Zieleinlauf
Verbot von Anschieben oder Ziehen
Verhalten im Fall von Überrundungen
Das Wettkampfgericht kann folgende Sanktionen aussprechen:
Fehlstarts (FS)
Verwarnungen (WW)
Deplatzierung (RR)
Disqualifikationen:
DQ-TF: Technical Fault
DQ-SF: Sports Fault
DQ-DF: Disciplinary Fault
Teamvergehen
Ausschluss vom Wettkampf
Der letzte Abschnitt der WKO regelt die Deutschen Meisterschaften.
Er listet alle Meisterschaften, die aktuell ausgerichtet werden können.
Er verweist auf die Durchführungsbestimmungen für Deutsche Meisterschaften, die die WKO in diesem Punkt ergänzen.